Mikroplastik in Fischen und Muscheln: Eine besorgniserregende Realität
Die Süddänische Universität führte im Jahr 2020 im Auftrag von Greenpeace eine umfangreiche Untersuchung von Miesmuscheln, Heringen und Austern aus dem Hamburger Fischhandel durch. Diese Untersuchung zeigte alarmierende Ergebnisse: In zahlreichen Proben wurden Mikroplastik-Partikel nachgewiesen. Diese Studie unterstreicht die zunehmende Verschmutzung unserer Meere und die damit verbundenen Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt.
Untersuchungsergebnisse aus Hamburg
Die Forscher untersuchten insgesamt 72 Tiere, darunter Miesmuscheln, Austern und Heringe. Die Ergebnisse waren erschreckend: Mikroplastik wurde in sechs von zehn Austern, acht von 20 Miesmuscheln und in zwei von drei Heringen gefunden. Interessanterweise fanden sich in ebenfalls untersuchten Nordseekrabben, Garnelen und Grönland-Shrimps keine Mikroplastik-Partikel.
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Mikroplastik bereits weit verbreitet in der Nahrungskette der Meeresorganismen ist. Manfred Santen, Chemie-Experte bei Greenpeace, betonte die Dringlichkeit, den Plastikmüll an der Quelle zu reduzieren. Plastik in den Meeren zerfällt über die Zeit zu Mikroplastik und gelangt so in die Nahrungskette, letztlich auch auf unsere Teller.
Studienergebnisse aus der Türkei
Parallel dazu hat Greenpeace Türkei eine Studie durchgeführt, die ebenfalls das Vorkommen von Mikroplastik in Meeresfrüchten aus dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer untersuchte. Diese Studie bestätigte das Vorhandensein von Mikroplastik in Muscheln, Garnelen und Fischen, was die globale Natur dieses Problems unterstreicht. Diese Funde sind besonders besorgniserregend, da sie die allgegenwärtige Verschmutzung unserer Meere durch Plastikmüll aufzeigen.
Schlussfolgerungen und Maßnahmen
Die Erkenntnisse aus beiden Studien verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, den Plastikmüll zu reduzieren und nachhaltigere Alternativen zu finden. Die Gesundheitsrisiken, die mit Mikroplastik verbunden sind, sind noch nicht vollständig erforscht, doch die Vorsorgeprinzipien sollten greifen, um weitere Schäden an der Umwelt und der menschlichen Gesundheit zu vermeiden. Greenpeace fordert daher eine drastische Reduktion der Plastikproduktion, insbesondere von Einwegverpackungen, um die Meeresverschmutzung effektiv zu bekämpfen.
Diese Studien zeigen, dass wir als Gesellschaft dringend handeln müssen, um die Verschmutzung unserer Meere zu stoppen und den Einsatz von Plastik drastisch zu reduzieren. Nur so können wir die Gesundheit unserer Meeresökosysteme und letztlich auch unsere eigene Gesundheit schützen.