Ursachen für Schwankungen der Krill-Bestände im Südpolarmeer
Antarktischer Krill (Euphausia superba) ist eine der am häufigsten vorkommenden Tierarten auf der Erde und spielt eine entscheidende Rolle im Ökosystem des Südpolarmeers. Im Jahr 2017 veröffentlichte ein Forscherteam um Prof. Dr. Bernd Blasius, Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg, und Prof. Dr. Bettina Meyer, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution“ eine Studie, die die Ursachen für die Schwankungen der Krillbestände untersucht.
Die Studie identifiziert den intraspezifischen Wettbewerb um Nahrung als Hauptursache für die zyklischen Schwankungen der Krillbestände. Frühere Annahmen, dass klimatische Faktoren wie Temperaturänderungen und Meereisbedingungen die Haupttreiber dieser Schwankungen seien, konnten durch quantitative Modelle nicht eindeutig bestätigt werden. Stattdessen zeigt die Forschung, dass die Krillpopulationen einem fünf- bis sechsjährigen Zyklus unterliegen, der durch Nahrungsmangel und Konkurrenz innerhalb der Art ausgelöst wird.
Das Modell der Forscher deutet darauf hin, dass die Amplitude dieser Zyklen mit der Verringerung der Verlustraten der Krillbestände zunimmt. Dies bedeutet, dass ein Rückgang der Raubtiere, die Krill fressen, zu stärkeren Schwankungen der Krillbestände führen könnte. Eine solche Entwicklung könnte das marine Nahrungsnetz destabilisieren und erhebliche Konsequenzen für das gesamte antarktische Ökosystem haben.
Zusätzlich modulieren äußere klimatische Faktoren möglicherweise die Phase und Synchronisation dieser Zyklen, beeinflussen jedoch nicht deren grundsätzliche Existenz. Die Erkenntnisse dieser Studie sind nicht nur für das Verständnis der Krillbestände wichtig, sondern auch für das Management und den Schutz des antarktischen Ökosystems insgesamt.
Die Veröffentlichung dieser Forschungsergebnisse im Mai 2017 bietet wertvolle Einblicke und unterstreicht die Bedeutung des Wettbewerbs um Ressourcen in marinen Ökosystemen. Für Taucher und Meeresforscher, die sich mit den komplexen Dynamiken der antarktischen Meere befassen, sind diese Informationen von großer Bedeutung.